Ein neues Kapitel beginnt: Thuy kam als erste Vietnamesin mit der Chancenkarte nach Deutschland

Thuy Tran wollte schon immer in Deutschland arbeiten. Als sie zum ersten Mal von der Chancenkarte hörte, wusste sie, dass dies der Moment war, auf den sie gewartet hatte. 

Sie reichte ihre Unterlagen bei der deutschen Botschaft in Hanoi ein und hoffte sehr, dass sie es mit dem Chancenkarten-Visum nach Deutschland schaffen würde.

Vier Monate später erhielt sie einen Anruf, der sie sprachlos machte. Ihr Visum war fertig.

„Ich war überglücklich. Ein Traum wurde wahr“, sagt Thuy, eine praktizierende Psychotherapeutin und Hypnotherapeutin. “Ich wollte nach Deutschland kommen, um meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, mein Leben zu verbessern und meine Familie zu Hause zu unterstützen.“

Zu dieser Zeit arbeitete Thuy Vollzeit als Psychotherapeutin am Hai Phong International Hospital. Sie ging ihrer Arbeit mit Leidenschaft nach, sehnte sich aber nach mehr – einer neuen beruflichen Herausforderung, einer neuen kulturellen Erfahrung und einem neuen Leben. 

Was sie damals noch nicht wusste, war, dass ihr Sprung ins Ungewisse sie auch in die Geschichtsbücher bringen würde.

Sie erhielt nicht nur ein Visum – sie war die erste vietnamesische Staatsbürgerin, die eine Chancenkarte erhielt.

„Ich konnte es nicht glauben“, erinnert sich Thuy. “Als sie mir sagten, dass ich die erste war, fühlte es sich unwirklich an. Es war ein stolzer und demütiger Moment zugleich.“

Für Thuy war die Psychologie schon immer mehr als nur ein Beruf – sie ist eine Berufung. Nach Jahren des Studiums und des Engagements in Vietnam hatte sie eine bedeutende Karriere aufgebaut, in der sie Menschen bei der Heilung half. Aber ihre Neugier und ihr Ehrgeiz trieben sie dazu, eine größere Bühne zu betreten.

Deutschland mit seinem Ruf für hochwertige Gesundheitsversorgung, eine integrative Gesellschaft und strukturierte Unterstützungssysteme schien der richtige Ort zu sein. Doch schon vor dem Einsteigen in den Flieger wusste Thuy, dass sie noch einiges zu tun hatte. Sie lernte die Sprache und informierte sich über die rechtlichen Schritte, um in Deutschland beruflich tätig zu werden.

Ihre Qualifikationen wurden von der ZAB (Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen) offiziell anerkannt, ein entscheidender Schritt zur Erlangung der Chancenkarte. Aber damit nicht genug. In Deutschland angekommen, schrieb sie sich für weitere Studiengänge ein, um ihre Zertifizierungen an die lokalen Standards anzupassen, und zeigte dabei dasselbe Engagement und dieselbe Ausdauer, die ihre Reise von Anfang an geprägt hatten.

Von allen Hürden war die Beherrschung der deutschen Sprache die schwierigste.

„Eine neue Sprache zu lernen ist nie einfach“, gibt sie zu. ‚Aber mit einem klaren Ziel, starker Motivation und einem strukturierten Plan wird es möglich.‘ Für Thuy ging es nicht nur darum, eine Prüfung zu bestehen. Als Therapeutin musste sie die Sprache mit Empathie, Nuancen und Präzision anwenden.

Die Arbeit im deutschen Gesundheitssystem war mit einer Lernkurve verbunden. Die Verfahren waren weitaus komplexer als das, was sie aus Vietnam gewohnt war, aber auch transparenter und ermächtigend. „Hier erhält man viel Unterstützung“, sagt sie. „Es ist eine Herausforderung, aber es treibt einen an, zu wachsen.“

Einen Job zu finden, war jedoch einer der schwierigsten Aspekte. Zwischen den sprachlichen Anforderungen, der Anerkennung von Abschlüssen und der Suche nach dem richtigen Job erforderte der Prozess Geduld und Durchhaltevermögen.

Aber Thuy schöpfte alle verfügbaren Ressourcen aus: Praktika, Universitätsprogramme, staatlich geförderte Schulungen und Networking-Veranstaltungen. Langsam aber sicher begannen sich die Türen zu öffnen.

Rückblickend beschreibt sie den Weg als einen Weg der Resilienz und Zielstrebigkeit.

„Einen Job zu finden, war der schwierigste Teil“, sagt sie. “Und die Sprache in einem beruflichen Kontext zu verwenden, ist immer noch etwas, woran ich jeden Tag arbeite. Aber ich bin so weit gekommen – und lerne immer noch dazu.“

Anderen, die davon träumen, den gleichen Weg zu gehen, gibt Thuy einen einfachen, aber wirkungsvollen Rat:
„Deutschland öffnet seine Türen für viele Berufe – nicht nur für die Psychologie. Wenn du vorbereitet bist, einen klaren Plan hast und bereit bist, dich anzupassen und mit anderen in Kontakt zu treten, kannst du erfolgreich sein.“

Heute ist Thuy mehr als eine Therapeutin in einem neuen Land – sie ist ein Symbol für Mut, Ehrgeiz und die stille Kraft derer, die es wagen, über Grenzen hinweg zu träumen.

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